Unterwegs zu Kirchen und Klöstern Station 01 Pfarrkirche Merkershausen

Ringgasse, 97631 Merkershausen

Unterwegs zu Kirchen und Klöstern Station 01 
Pfarrkirche Merkershausen

"Star-Architekt plant neue Pfarrkirche"

Hätte es um das Jahr 1740 schon ein Gemeindeblatt oder eine Regionalzeitung gegeben, wäre das wohl die Schlagzeile auf dem Titelblatt gewesen.

Balthasar Neumann und Atelier: Entwurf für die Pfarrkirche St. Martin in Königshofen Merkershausen. Feder in Schwarz über Bleistift, aquarelliert. © artnet

Immerhin konnte kein anderer als der schon zu Lebzeiten als Star-Architekt gefeierte Balthasar Neumann und sein – heute würden wir wahrscheinlich Architekturbüro sagen - für die Planung und den Entwurf der neuen Pfarrkirche der katholischen Gemeinde in Merkershausen gewonnen werden. Er gilt als einer der bedeutendsten Baumeister des Barocks und hat mit seinem Wirken die fränkische Kulturlandschaft geprägt wie kaum ein anderer. An die 100 Bauwerke, Kirchen, Klöster und Schlösser, Profanbauten, wassertechnische Werke und Brücken, zeugen noch heute von seinem Wirken und verleihen sowohl Städten als auch ländlichen Gebieten ihren architektonischen Charme.

Historische Pläne von Balthasar Neumann und Atelier © Auktionshaus Bassenge

Doch der Reihe nach! Denn bis es soweit kam, mussten die Merkershäuser einen langen Leidensweg über sich ergehen lassen. Vieles davon begann im Oktober 1631 – mitten im 30 jährigen Krieg – als das Schwedenheer unter ihrem König Gustav Adolf das Dorf zerstörte und in Brand steckte.  

Lediglich der Turm der alten Kirche und einige wenige Häuser widerstanden der Feuersbrunst. Jahrelang blieb Merkershausen daraufhin unbesiedelt. Nach Kriegsende 1648 begann dann langsam der Wiederaufbau. 1679 wurde die Merkershäuser Pfarrei, die bis dorthin von der Stadtpfarrei Königshofen mit versehen wurde, wieder neu besetzt. Daraufhin ging es dann wieder schneller aufwärts: die alte Kirche wurde instandgesetzt, das Pfarrhaus großzügig aufgebaut, die Pfarrei als Station der Fernwallfahrt nach Vierzehnheiligen eingerichtet. Gemeindeverwaltung und geregeltes Leben führten bald wieder zu festem Einkommen.

Durch das rasche Anwachsen der Bevölkerung war die Kirche allerdings schnell zu klein geworden; eine zweite Empore wurde eingezogen. Doch um 1720 zeigte sich, dass das Kirchengemäuer Risse bekam und eine grundlegende Sanierung dringender wurde. Der letztendliche Auslöser für den Neu- bzw. Umbau war dann ein dramatisches Ereignis vom 22. Mai 1735: Nach dem Verlesen des Sonntagsevangeliums fielen einige Steine mit lautem Getöse von der Kirchendecke auf die zwei versetzt übereinanderliegenden Emporen. Die sich dort befindlichen Männer und Burschen sprangen von einer Empore auf die andere und von dort auf den im Kirchenschiff aufgestellten Baldachin, dessen Stangen alsbald zerbrachen. Auch die Bass-Geigen gingen in Trümmer, Fenster wurden eingedrückt. Alte, Frauen und Kinder wurden umgestoßen; es muss furchtbar gewesen sein. Die, die nicht schnell genug ins Freie kommen konnten, flüchteten unter den Turm. 

Die Pfarrkirche St. Martin in Merkershausen heute © Hans Friedrich

Von da ab ging es mit der Sanierung aber voran. Den Auftrag dazu erhielt kein geringerer als Balthasar Neumann. Mitte Mai 1737 steckte Neumann persönlich den Platz aus. Danach begann der Bau, der sechs Jahre dauerte. Die Einweihung des neuen Gotteshauses am 1. und 2. Oktober 1743 war für Merkershausen ein großer Tag. Allerdings waren zu dieser Zeit weder Altaraufbauten noch Figuren vorhanden. Die Einweihung fand zu einem Zeitpunkt statt, als gerade die notwendigste Ausstattung gegeben war. Es dauerte noch über 30 weitere Jahre, bis alles fertiggestellt werden konnte. 

Nach und nach kamen hinzu:

1742 wurde das Kirchengestühl aufgestellt
1747 der rechte Seitenaltar
1749 der Kreuzaltar
1748 - 1751 der Hauptaltar
1752 die Kanzel
1756 die Kirchenuhr (die 200 Jahre lang funktionierte)
1761 das Altarbild
1762 die Aufbauten der Seitenaltäre
1765 die Monstranz
1777 die Deckengemälde und
1778 die Kreuzwegstationen.

Dann erst war man fertig. Zustande gekommen ist eine einzigartige Dorfkirche, auf die die Gemeinde bis heute stolz ist.

Jetzt wissen schon einiges über die Geschichte der Kirche und wie sie zu dem Juwel wurde, das sie heute ist. Was Sie aber nicht wisse: wie sie heute von innen aussieht! Davon überzeugen Sie sich aber am besten selbst. 

 

Quellen:

Leo W.Hamm: http://pfarrei.merkershausen.de/geschich.htm 

Reinhold Albert: Dorfchronik von Merkershausen 

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